Fanclub Austria 80
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The History of
FK Austria Wien since 1911

DER FK AUSTRIA WIEN IM LAUFE DER ZEIT - VON 1911 BIS HEUTE!

zusammengestellt von Jürgen Murhammer (Fanclub Austria 80)

 

Teil 7:

Tabelle von 1919

Endstand

1.
Rapid

2.
Rudolfshügel

3.
WAC

4.
WAF

5.
Sportclub

6.
Amateure

7.
FAC

8.
Hertha

9.
Simmering

10.
Wacker

Darüber haben sich viele den Kopf zerbrochen und die Journalisten hielten es immer nur mit den „Unverlässlichen Veilchen", die jedes Mal brillierten wenn man es nicht erwartet und sie vor einer schier unlösbaren Aufgabe stehen.

Und worin lag die Ursache dieser sonderbaren Erscheinung? Spieler, Funktionäre und ANHÄNGER der violetten Amateure hatten sich seit der Gründung aus gesellschaftlich meist gehoben Schichten zusammengestellt. Es waren Intellektuelle, Journalisten, Geschäftsleute, Offiziere, Ärzte und manch anderer, die dem Leben mehr abgewinnen konnten als der normale Durchschnittsbürger. Da waren die Amateure ein „Kaffeehausverein", wie einige manchmal bemerkten (leider stimmt das ab und zu auch heute noch), und bestenfalls in einem Extrazimmer saßen. Aber aus genau diesem „Intelligenten Klima" entsprangen Leistungen, die zu den schönsten des Fußballs zählten. Diese „Intelligenz und Brillanz" des Spieles wurde in der langen Geschichte des europäischen Fußballs nur von wenigen erreicht; diese Feuerwerke der kommenden violetten Glanzzeiten stehen für immer in der Reihe großer Namen.

Das sind Karikaturen aus 1919/20 als die Amateure den Vorstädtern erstmals die Stirn boten und kurze zeit später MEISTER wurden!

Pfiat ihna Gott, Herr Doktor, mir gengan jetzt auf a Jahr weg, dass die anderen a amoi zu aner
Mastaschoft oder zum Pokerl kumman!

Bild oben:
Die Rivalität Zwischen Violett und grün in den Karikaturen von Max J. Leuthe. Schönecker und die Grünen verabschieden sich scherzhalber von Dr. Michel Schwarz dem langjährigen Amateur Funktionär und späteren Präsidenten der Austria.

Bild unten:
Diesmal hatten die Grünen das Nachsehen, die Amateure drängten nach und wurden zum klassischen Derby Gegner der Grünen.

Während die Sargträger Uridil, Schönecker, Kuthan und Dietrich vom Schmerze übermannt werden, s
cheinen die Musikanten Prochaska, Rumbold, Löwenfeld, Studnicka und Plhak nicht besonders gerührt zu sein.

 

Die Ära Konrad – Schaffer

Cupsieger 1921

Ein Rivale für Rapid – Pakete Banknoten reichten nicht aus

Lohrmann gefällt es in Wien

Im Sommer 1919 wurde die Vereinsleitung wieder in die Hände von Hugo Meisl gelegt. Das hatte verschiedene Reformen und Änderungen zur Folge die unter diesem Fachmann wirklich gut gemacht wurden.

Er beherrschte neben den Weltsprachen all jene der zerbrochenen Monarchie und das alleine machte diesen Mann schon zu einer besonderen Figur. Und ganz egal was Meisl anfasste, es wurde zu Gold und funktionierte. Mit dem Herzen war er jedoch ganz dem Fußball verschrieben. Er konnte bei einem Turnier in 3 verschiedenen Sprachen verhandeln und Verträge festlegen die hieb und stichfest waren, selbst als Dolmetscher fungierte er bei Verhandlungen, und das brachte ihm sehr viel Vertrauen und Anerkennung.

Krisen im Fußball sind mit Funktionären vom Schlage eines Hugo Meisl nur von kurzer Dauer, weil einer Persönlichkeit von solchem Format nur wenige Missgriffe unterlaufen und weil Alarmzeichen, die von anderen noch gar nicht wahrgenommen wurden, von ihm bereits vorzeitig bemerkt wurden.

Der bayrische Fußball war seit jeher ein Prüfstein für Wien. Diese Rivalität wurde immer mit Spannung verfolgt..

Das Länderspiel am 31. August 1919 zwischen Niederösterreich und Süddeutschland endete mit einem sensationellen 4:0 Sieg für die Bayern. Das hatte für die Verbandsbesetzung weitgehende Folgen, denn Retschury, der während der Kriegsdienstleistung des Hauptmannes Hugo Meisl die Stelle des Verbandskapitän leitete, wurde abgelöst und Meisl himself übernahm wieder dieses Amt. Bald meldete sich eine starke Opposition. Süddeutschland sollte im Wiener Fußball nochmals eine große Rolle spielen:

Zur Geburtsstunde des Wunderteams!!!!!!

Als Meisl hörte, dass die Brüder Konrad aus politischen Gründen Horthy-Ungarn verlassen wollten, griff er zu. Denn Kalman war zwölffacher Internationaler und ein Vollprofi von bester Qualität. Sein Bruder Jenö war einmal im ungarischen Team, diese beiden verbesserten die Schlagkraft der Amateure um eine Klasse!

Das zeigte sich gleich beim Jubiläumsturnier der Vienna, wo Rudolfshügel als haushoher Favorit mit einer 0:6 Niederlage vom Platz musste. Bis dato waren die Blau Weißen ja noch ohne Niederlage in der Saison gewesen. Ein 3:1 Erfolg über die Döblinger brachte einen überlegenen Turniersieg.

Nach dieser Leistung gelang es erstmals in der Vereinsgeschichte der Violetten ein Vorstoß zur Spitze der Tabelle und eine weitere Überraschung war die gleichmäßige Form der Violetten. Auch Niederlagen konnten ehrenvoll sein, wenn sie von den wohlgenährten und konditionsstarken Magyaren herstammten, welche in der Nachkriegszeit so gut dran waren, dass jede fahrt Donau abwärts gleichgesetzt wurde mit einer Fahrt ins Paradies. In Budapest entwickelte sich ein fabelhafter Appetit und was dort verzehrt wurde war staunenswert. Zwei Suppen, drei Braten und drei Portionen Mehlspeisen zu Mittag konnten pro Mann verzehrt werden, dann folgte zur Jause drei Milchkaffee und ein Dutzend Stück Kuchen. Die gastfreundlichen Ungarn waren von dem herzhaften Zuspruch entzückt.

MTK war nach Wien geladen worden, aber das Spiel musste gegen eine derartige Mannschaft verloren werden. 0:1. die Revanche in Budapest ging gleichfalls an die Blau Weißen 1:2. Am folgenden Tag bejubelten 20.000 Magyaren einen Sieg der Amateure über den Budapesti Torna-Club, der mit 1:0 knapp, doch angesichts der Ersatzleute, beachtlich war.

Rapid hatte als Vereinstradition eine unwiderstehliche Kampfkraft entwickelt und erhielt nun in den Amateuren einen sehr gefährlichen Gegner.

Die Begegnungen standen oft auf des Messers Schneide, eine Partie in der Meisterschaft wurde durch ein irreguläres Handgoal 2:3 verloren (die waren schon damals unfair und arrogant), im Cupfinale standen sie sich dann wieder gegenüber!

Den Grünen gelang leider Gottes ein 5:2 Sieg. Denkwürdig war dieses Match deshalb, weil jeder Purkersdorfer Stürmer ein Tor erzielen konnte. Und Rapid-Purkersdorf den Doublegewinn erfolgreich verteidigen konnte.

Die Ober St. Veiter waren eine gesuchte Mannschaft und für festliche Anlässe waren sie jedes Mal das Paradestück. Gegen die Violetten konnte man wirklich spielen. Und sich dabei ausleben, meist kamen Begegnungen heraus an denen alle 22 ihre Freude hatten.

Manchmal starben sie in Schönheit, wie ein populär gewordener Gemeindeplatz hieß. Das war so: Die Amateure legten 90 Minuten eine sehenswerte Partie hin, brachten aber keinen Treffer fertig. Der Gegner jedoch verwertete einen der seltenen Durchbrüche zu einem Tor, wodurch man ein Spiel gegen die berühmten Amateure mit 1:0 gewonnen hatte. So wie bei der Eröffnung des Simmeringer Platzes 30. Mai 1920, als die Hausherren durch ein Eigentor der Violetten zwei wichtige Punkte gewinnen konnten und einen glücklichen Einstand feiern konnten.

Am 30 November 1919 hatten die Ober St. Veiter gegen Simmering mit 4:0 gewonnen und am 5. Juni 1921 gar mit Leichtigkeit 10:1! Dabei hatten die Rotschwarzen gegen Rapid-Purkersdorf 2:2 gespielt, das waren die Amateure. Eine Elf die man schätzen musste und für die man sich begeistern konnte. Sie waren Künstler unter den Fußballern, empfindlich, oft launisch – aber unerreicht, wenn es lief!!!!!

1919/1920

erstmals Vizemeister

Rapid

22

72:30

+42

33

Amateure

22

55:24

+31

33

Sportclub

22

37:28

+11

30

FAC

22

36:24

+12

28

Rudolfshügel

22

42:30

+8

25

WAC

22

31:36

-5

22

Simmering

22

39:44

-5

21

Wacker

22

27:48

-21

17

Hertha

22

24:33

-9

16

Vienna

22

50:45

+5

15

WAF

22

32:41

-9

13

Admira

22

25:69

-44

11

Wie man sieht fehlte uns ein einziger PUNKT!!!!

 

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